Wünschst DUDir ...

nicht auch mal ein persönliches Gespräch mit Jesus unter vier Augen? ... oder einen Brief von Paulus ganz persönlich in Deine Glaubenssituation hineingeschrieben?
Da gibt es ein Schmuckstück unter den Briefen im Neuen Testament, ein Brief der persönlich ist, wie kein zweiter, der von menschlichen Schwächen erzählt und Mut macht, weiter mit Jesus durchs Leben zu gehen.
Ein Brief der sehr persönlich ist. Nicht nur für Timotheus, sondern auch für uns, wenn wir den Brief so lesen wollen.

Im Jahr 65-67 sitzt der alte Paulus im Knast. Ein Christ ist ein Knasti? Das ist noch gar nicht alles! Paulus sitzt bereits zum zweiten Mal in Roms Gefängnis ein. Und dass er hier sitzt, ist das Ende einer langen Reise!
Paulus hatte tausende von Kilometern für Jesus zurückgelegt, hatte Schiffbruch erlitten, wurde gesteinigt, fiel unter Räuber und war oft im Gefängnis gesessen - auch in Rom.
Beim ersten Mal hatte er dort echt Glück gehabt, denn er hatte viele persönliche Freiheiten, konnte Gäste empfangen, hatte seine eigene Wohnung. Jetzt sieht es allerdings nicht mehr so gut aus. Paulus ahnt, dass er das Gefängnis nicht mehr lebend verlassen wird. Paulus ist dem Tode nah!
Und wir wissen heute, dass er tatsächlich dann im Gefängnis gestorben ist oder hingerichtet wurde.
Und dieser Brief ist die letzte Überlieferung von Paulus, die wir haben.
Der 2.TIMotheus-BRIEF

Paulus schreibt seine letzten Wort, sein Vermächtnis an einen ganz besonderen Menschen, der ihn lange Jahre begleitet hat: seinen lieben Mitarbeiter Timotheus.

Der zweite Timotheus Brief ist das Testament des Paulus.

Damit wir diesen Brief heute verstehen, müssen wir uns auch Gedanken machen, wer diesen Brief eigentlich bekam. Nehmen wir mal an, ich schreibe einen Brief an einen Freund, der mit seiner 14. Freundin sehr unglücklich ist:
"... lass doch einfach mal die Finger von den Mädels, merkst du nicht, dass dir das nicht gut tut...".
Tausend Jahre später gräbt ein Mensch diesen Brief aus, liest die Zeile und sagt:
"... Es ist besser wenn alle jungen Männer die Finger von den Mädchen lassen, sonst werden sie sehr, sehr unglücklich."
Dann war das zum einen überhaupt nicht das, was ich eigentlich sagen wollte, zum anderen ist es einfach falsch.
Wenn der Mensch sich allerdings gefragt hätte, wem ich den Brief geschrieben habe, wie es demjenigen ging und welche Erfahrungen er gerade gemacht hat, dann kommt er zum richtigen Schluss.
Dieses kleine Missverständnis allein genügt, dass viele heute Paulus als den Obermacho und Chauvi abtun, nur weil er ein paar gackernden Hühner gesagt hat, sie sollen sich während des Gottesdienstes nicht so aufputzen und gefälligst den Rüssel halten, anstatt rumzuschwatzen.
Wenn wir so einen Brief inhaltlich auch richtig verstehen wollen, müssen wir natürlich auch etwas über Schreiber und den Empfänger wissen. Es ist also sehr wichtig, wer wem den Brief geschrieben hat.

Paul anTIM

Der Absender des Briefes ist klar, denn er beginnt mit: "Paulus, ein Apostel Jesu Christi...".
Weil sich Sprache und Inhalt des Briefes von den anderen etwas unterscheidet, wird das von manchen Theologen  angezweifelt. Wir wissen aber auch, dass Paulus seine Briefe von einem Sekretär schreiben ließ, und so ist es wahrscheinlich, dass der Schreiber bei dem Verfassen des Briefes einfach ein bisschen mehr Freiheiten in der Formulierung hatte. Warum sollte sich jemand bei einem so persönlichen Brief als Paulus ausgeben... Quatsch! Der Brief ist von Paulus!

Paulus, am Ende seines Lebens, blickt nun zurück und ist zum einen sehr dankbar, zum anderen ist er aber auch sehr einsam.

Und der Brief geht natürlich an Timotheus, denn es heißt:"... an meinen lieben Sohn Timotheus " . Aber was wissen wir von Timotheus?

Wer istTIM?

Eine wichtige Stelle erzählt uns, wie Paulus Tim kennen gelernt hat:

    Apg 16,1-3
    Er (Paulus) kam auch nach Derbe und Lystra; und siehe, dort war ein Jünger mit Namen Timotheus, der Sohn einer jüdischen Frau, die gläubig war, und eines griechischen Vaters. 2 Der hatte einen guten Ruf bei den Brüdern in Lystra und Ikonion. 3 Diesen wollte Paulus mit sich ziehen lassen, und er nahm ihn und beschnitt ihn wegen der Juden, die in jener Gegend waren; denn sie wussten alle, dass sein Vater ein Grieche war.

Da erfahren wir schon eine ganze Menge über Tim:

  • Timotheus lebte in Lystra in Kleinasien und war der Sohn einer gläubigen jüdischen Frau, Eunike, und eines Griechen
  • Timotheus war schon früh gläubig und Paulus nahm ihn auf seine Missionsreisen mit.
  • Damit die Juden einem unbeschnittenen Jüngling mit heidnischem Vater überhaupt zuhörten, ließ sich Timotheus von Paulus beschneiden.
  • Timotheus hatte bei seinen Brüdern einen guten Ruf.

Von da ab wird Timotheus bei den Reisen des Paulus immer wieder erwähnt. Er wurde eine ständiger Begleiter. Er wird an vielen Stellen in Neuen Testament erwähnt, viel als uns vielleicht auffällt.

    Apostelgeschichte 17,14; 18,5; 19,22; 20,4
    Römerbrief 16,21
    1.Korintherbrief 4,17
    Philemonbrief 1,1
    Philipperbrief 1,1; 2,19
    Kolosserbrief 1,1
    1.Thessalonicherbrief 1,1; 3,2
    2.Thessalonicherbrief 1,1 

Was hatTIMgemacht ?

Wenn wir die Stellen mal überfliegen bekommen wir eine gutes Bild über Timotheus, seine Aufgaben, Stärken und auch Schwächen.

    2.Kor 1,19
    Denn der Sohn Gottes, Jesus Christus, der unter euch durch uns gepredigt worden ist, durch mich und Silvanus und Timotheus, der war nicht Ja und Nein, sondern es war Ja in ihm.

    Hebr 13,23
    Wißt, dass unser Bruder Timotheus wieder frei ist; mit ihm will ich euch, wenn er bald kommt, besuchen.

Fassen wir mal zusammen, was wir für Informationen bekommen haben.

  • Timotheus hat selbst gepredigt (2.Kor 1,19).
  • Timotheus er saß auch im Gefängnis für Jesus (Hebr 13,23).

Aber wir wissen auch, dass Timotheus viel für Paulus gereist ist.

Welches Problem hatTIM?

Paulus übertrug Tim viele Reisen zu Gemeinden und Timotheus hatte sein volles Vertrauen. Aber Timotheus hatte auch ein Problem

  • Timotheus war sehr ängstlich (1.Kor 16,10).
  • 1.Kor 16,10
    Wenn Timotheus kommt, so seht zu, dass er ohne Furcht bei euch sein kann; denn er treibt auch das Werk des Herrn wie ich.

Vielleicht findet ihr das weit hergeholt aus dieser Bemerkung zu schließen, das Paulus das Problem hatte, aber das wird ein wichtiges Thema im 2.Timotheusbrief ... lasst Euch überraschen! Man weiß nicht, ob Tim schlechte Erfahrungen gemacht hat, oder ob ihm schon immer ein bisschen der Mut gefehlt hat, auf jeden Fall besaß er trotzdem Paulus vollstes Vertrauen.

Weil Timotheus zur Zeit der Timotheusbriefe bereits selber Gemeinden leitete, und dieser Brief von Paulus ihm dafür auch eine Anleitung gibt, nennt man die Timotheusbriefe zusammen mit dem Titusbrief die Pastoralbriefe.

Genug gelabert ... jetzt geht es los zum 2.Timotheusbrief

Jetzt

kommst

 Du!