Mein erstes Mal
Ich möchte an dieser Stelle etwas tun, was ich zuvor noch nie getan habe, weil es etwas sehr persönliches ist. Ich möchte von etwas erzählen, was man eigentlich nicht gross herumposaunt. Es betrifft mich und meine Frau. Ich möchte von meinem ersten Mal erzählen.
Ich war gerade 18 Jahre alt geworden, als es passiert ist. Ich weiß es noch wie heute. Am Dienstag hatte ich meine Führerscheinprüfung bestanden und war stolzer Besitzer eines "Pappendeckels". Ein Auto war noch Jahre nicht in Sicht. Am Freitag darauf trafen wir uns mit einer Freundin, die den uralten Golf Ihrer Mutter fahren durfte. Kurz entschlossen drängte sie mich hinter das Steuer, schliesslich habe ich jetzt eine Fahrerlaubnis. Ich zwängte mich also hinters Lenkrad, drei Hühner im Golf und gewöhnte mich an die mächtig ausgelutschte Kupplung, ganz anders als der Fahrschulwagen. Eigentlich wollten wir Ihre Schwester irgendwo abholen, aber ich war genug mit dem Auto und den noch unübersichtlichen Verkehrsregeln beschäftigt. Im Fond gackerten die Mädels "Da vorne ist mein Frauenarzt ... irgendwo dort ist die Bushaltestelle, wir müssen dort reinfahren...!" Ich biege ab, sehe noch das Schild "Einbahnstrasse" an mir vorbeischweben (mit Pfeil gegen meine Fahrtrichtung), da muss ich hart abbremsen. Der Linienbus bremst auch. Und so stehen wir Stossstange an Stoßstange auf der einspurigen Einbahnstrasse und der Fahrer winkt mir wie wild zu. Na ja, es kommt noch besser. Hinter dem Linienbus hält ein Streifenwagen und die Polizisten wundern sich wohl, warum der Bus plötzlich stehen bleibt.... Die Herren in grün laufen um den Bus herum, ich kurble die Scheibe herunter ... Was soll ich sagen, den Führerschein hatte ich auch nicht dabei und der Abend endete auch dem Polizeipräsidium.
Das war mein erstes Mal.
Das erste Mal, dass ich mit dem Gesetz in Konflikt kam.
Gesetze
Hattest Du schon mal Stress mit dem Gesetz?

Gesetze
Ich meine es gibt ja nicht nur die Strassenverkehrsordnung oder das Betäubungsmittelgesetz. Es gibt ja noch ganz andere Gesetze, die Dir in Deinem Leben begegnen. "QNORMBANV - Die Verordnung über die Qualitätsnormen für Bananen" zum Beispiel.
Naturgesetze
Spätestens mit Naturgesetzen hattest Du doch sicher schon Probleme.
z.B. das Gravitationsgesetz. Ein Moment der Unachtsamkeit, ein kurzes Stolpern, da hat dich das Gravitationsgesetz, die Schwerkraft, voll im Griff und Du landest auf der Fresse. Dann gibt es noch ...
Ungeschriebene Gesetze
z.B. für den Film: Im Film findet der Held immer einen Ventilationsschacht der gross genug ist, dass er durch das ganze Haus klettern kann. Und die Bösewichte sind doof genug nie dort nachzusehen. Wenn ein Computer versagt explodiert immer der Monitor. Einen Virus kann man installieren mit dem Befehl "upload virus"... Von diesen ungeschriebenen Gesetzen gibt es jede Menge, auch für Dein Leben.
Murphys Gesetz
Oder kennst Du das Gesetz von Murphy? Mit dem hattest Du sicherlich schon oft zu tun. „Wenn es zwei oder mehrere Arten gibt, etwas zu erledigen, und eine davon kann in einer Katastrophe enden, so wird jemand diese Art wählen.“ Das berühmte Beispiel vom Butterbrot kennst Du:"Wenn es Dir das der Hand fällt, dann garantiert auf die Marmeladenseite und genau auf den neuen Perserteppich Deiner Eltern.
Dem Gesetz scheint man sich auch nicht entziehen zu können.
Das Gesetz Gottes
In der Bibel ist von dem Gesetz Gottes die Rede. Es ist ein ganz zentraler Punkt im Alten und Neuen Testament. Meine Bibelprogramm zeigt mehr als 500 Hits wenn man nachdem Wort "Gesetz" in der Bibel sucht. Für die Juden hat sich das ganze Leben um die Erfüllung dieses Gesetzes gedreht. Und auch Jesus unterstreicht die Bedeutung des alttestamentlichen Gesetzes

    Mt 5,18-19
    18 Denn wahrlich, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird nicht vergehen der kleinste Buchstabe noch ein Tüpfelchen vom Gesetz, bis es alles geschieht.
    19 Wer nun eines von diesen kleinsten Geboten auflöst und lehrt die Leute so, der wird der Kleinste heissen im Himmelreich; wer es aber tut und lehrt, der wird gross heissen im Himmelreich.

Dieses Gesetz hat heute für uns dieselbe Bedeutung wie vor 3500 Jahren für die Juden. Du bist diesem Gesetz genauso unterworfen wie dem Gravitationsgesetz. Es hat 24h am Tag, 365 Tage im Jahr 100% Gültigkeit für Dich. Nicht ein i-Tüpfelchen, nicht ein "jota" wird weggenommen.
Doch was bedeutet eigentlich "Gesetz Gottes"?

Bedeutung: Gesetz Gottes
Soviel vorneweg, ich bin kein Theologe. Ich habe auch nicht in alten Bibelauslegungen gekramt und irgendein dubioses Gedankengut herausgekramt. Bitte prüft genau, ob das stimmt, was ich da jetzt schreibe, vielleicht bin ich ja auch auf dem Holzweg. Ich freue mich wirklich über eine E-Mail ...
Meine Überlegung ist die:
Wenn wir vom Gesetz Gottes sprechen, dann denken wir immer an ein Regelwerk, das wir einhalten müssen, sonst bekommen wir eine Strafe. Das Gesetz als Regelwerk, wie eine Strassenverkehrsordnung für unser Leben. Den Gedanken kann man ganz positiv formulieren als: Gute Tipps für ein gelungenes Leben mit Gott.
Typisches Beispiel: Wenn Du die 10 Gebote einhältst, dann geht´s Dir gut. Wenn nicht, wirst Du dem Tod überantwortet. Uns muss klar aber sein, dass diese Sicht durch unseren kulturellen Hintergrund mächtig eingefärbt ist.
Man könnte das Gesetz aber auch verstehen wie ein Naturgesetz.
Ein Naturgesetz beschreibt Zusammenhänge, die in der Natur vorkommen, als Gesetzmäßigkeit. Ist das Gesetz Gottes vielleicht so zu verstehen? Das würde in letzter Konsequenz ein ganz anderes Licht auf Gott werfen.
Dazu müssen wir mal kurz einen Blick auf den Anfang der Geschichte werfen.

Das Gesetz Gottes:
Von Anfang an
Am Anfang, als Gott die Menschen geschaffen hat, da war ja alles O.K. Die Menschen lebten paradiesisch. Sie lebten in einer engen Beziehung zu Gott, die von nichts getrübt wurde. Ein Gesetz um diese Beziehung zu regeln hat es nicht gebraucht. Die Beziehung war O.K. (Das ist wie mit der Ehe, da kommen die Anwälte auch erst ins Spiel wenn die Ehe den Bach runter ist.)
Dann geschieht die Katastrophe:
Der Mensch kündigt die Beziehung zu Gott auf!
Der Mensch möchte selbst sein wie Gott!
Der Mensch isst von der Frucht und dann geht das Elend los.
Die Beziehung zwischen Adam und Eva wird problematisch (sie merken das sie nackt sind) und die zu Gott ist in die Brüche gegangen.
Der Mensch kann nicht mehr ins Angesicht Gottes sehen, er muss sich davor verstecken.

    1.Mose 3,8
    8 Und sie hörten Gott den HERRN, wie er im Garten ging, als der Tag kühl geworden war. Und Adam versteckte sich mit seinem Weibe vor dem Angesicht Gottes des HERRN unter den Bäumen im Garten.

Etwas Elementares ist zerbrochen, wenn man sich nicht mehr in die Augen sehen kann. Wenn man Gott nicht mehr ins Angesicht sehen kann, ist aber viel mehr passiert.
Dem Mose erklärt Gott später einmal:

    2.Mose 33,20
    20 Und er (Gott) sprach weiter: Mein Angesicht kannst du nicht sehen; denn kein Mensch wird leben, der mich sieht.

Da ist etwas passiert, das es unmöglich macht, dass der Mensch und Gott sich von Angesicht zu Angesicht gegenübertreten. Im Garten Eden ist etwas passiert, ein Bruch, eine Trennung, die eine Beziehung zwischen Gott und Mensch unmöglich macht. Wir wissen:dieser Bruch heißt Sünde.
Sollte der Mensch das Angesicht Gottes sehen, dann wird er sterben.
So wie eine Motte an der Kerze verbrennt.
Das ist ein Zusammenhang wie ein Naturgesetz, eine Gesetzmäßigkeit.
Interessanterweise ist das so sehr Fakt, dass Gott es nicht aufhebt (Kann er nicht? Will er nicht? Ich weiß es nicht!)

Das Problem ist ausweichlich
Aber irgendwann werden wir sterben, irgendwann müssen wir vor Gott treten.... und dann? Hier auf der Erde können wir sagen:"Interessiert mich nicht!" , aber das ist ziemlich kurz gedacht. Gott macht sich um Dein Leben viel grössere Sorgen. Er sieht jetzt schon worauf es hinausläuft.
Und weil es Gott keine Ruhe lässt, gibt er uns Warnhinweise.
Gott der Liebe warnt uns... in den 10 Geboten:
Du wirst doch nicht stehlen, weisst du nicht was dann passiert?
Bete doch keine anderen Götter an, weisst du nicht wie das endet?
Brich doch nicht die Ehe, das führt dich noch weiter weg von mir! Und dann?
Gott liebt uns und stellt Warntafeln auf, damit unser Leben nicht in einer Katastrophe endet.
Wenn ich die Gebote so verstehe, nicht als Regeln in denen Gott mir die tollsten Sachen verbietet, oder Hürden in den Weg stellt, die ich nicht überspringen kann... Dann ist das kein Gott der mir droht:"Wenn Du dass nicht befolgst, dann werde ich Dich bestrafen". Dann ist das ein Gott, der sich um mich sorgt, weil er weiß, wie das endet, wenn ich so weitermache.
Nach diesem Verständnis sind die Gesetze keine Regeln auf die Strafe folgt, sondern der Hinweis auf eine Gesetzmäßigkeit laut der ich mein Leben in eine Katastrophe manövriere.
Gott ist nicht der Bestrafer, sondern der besorgte Warner: "Pass auf, dein Leben steuert in eine Katastrophe. Siehst Du nicht die Konsequenzen"

Es trifft Dich
Vielleicht lehnst Du Dich gerade zurück und denkst Dir:
Ohne mich!
Und wahrscheinlich hast Du recht.
Du bist kein Mörder, kein Dieb, du hast nie die Ehe gebrochen.
Und in einem Götzentempel hast Du auch noch nie eine Statue angebetet.
Das ist gut so, und Gott freut sich darüber, aber das löst Dein grösstes Problem leider nicht.
Der Bruch zwischen Gott und Mensch geht sehr tief. Diese Sünde geht so tief das Du keine Chance hast vor das Angesicht Gott zu treten und die Sache zu überleben.

Aber was ist mit den ganzen Menschen die sich bemühen ein gottgefälliges Leben zu führen? Was ist mit den strenggläubigen Juden, die das Gesetz mit allen Ausführungen bis ins i-Tüpfelchen erfüllen?

Paulus geht dieser Frage im Römerbrief intensiv nach. Und er kommt zu einem erschütternden Facit über Dein persönliches Leben.
Das Ergebnis findest Du bereits in der Bibel. Du musst nicht zum jüngsten Tag warten:

    Röm 3,9-11 Die Schuld aller vor Gott
    9 Was sagen wir denn nun? Haben wir Juden einen Vorzug? Gar keinen. Denn wir haben soeben bewiesen, dass alle, Juden wie Griechen, unter der Sünde sind,
    10 wie geschrieben steht: »Da ist keiner, der gerecht ist, auch nicht einer.
    11 Da ist keiner, der verständig ist; da ist keiner, der nach Gott fragt.
    ....
    23 Sie sind allesamt Sünder und ermangeln des Ruhmes, den sie bei Gott haben sollten...

Ist Dir klar was das heißt? Wir werden vor Gott treten und vergehen.
Wir können nicht in sein Angesicht sehen und leben. Nicht weil Gott uns bestrafen würde, nicht weil man uns verurteilt,.... es ist schlicht nicht möglich.

Wir können mit unserem sündigen Leben nicht vor Gott bestehen ....
Diese Tatsache wird in Ewigkeit so klar und deutlich ausfallen, wie eine Gerichtsverhandlung zum Ergebnis schuldig oder nicht schuldig.
Es gibt keinen "Vergleich", es gibt keinen Zwischenweg, es gibt keine Alternative.

    Hebr 9,27
    Und wie den Menschen gesetzt ist, einmal zu sterben , danach aber das Gericht : 

Jetzt kannst Du erschrecken und versuchen alle Gebote bis ins kleinste Detail zu erfüllen.
Darüber wird sich Gott freuen, aber deshalb wirst Du vor Gott nicht bestehen. Es gibt Menschen, die das ein Leben lang vorbildlich versucht haben...
Weisst Du wie man die nennt  ...Pharisäer. Jedes noch so kleine Detail des Gesetzes wollten sie ernsthaft erfüllen.
Jesus sagt zu diesen Bemühungen....

    Mt 5,20
    Denn ich sage euch: Es sei denn eure Gerechtigkeit besser als der Schriftgelehrten und Pharisäer, so werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen.

Wenn das alles ist was du zu bieten hast, dann wirst du vor Gott nicht bestehen.
Gott als Vater, oder Gott als Richter sind Bilder die uns etwas von Gottes Wesen verdeutlichen sollen. Ich bin aber der festen Auffassung, das Gott am Ende der Tage nicht mit einer Richterrobe uns im Gerichtssaal vortreten lässt. Es wird sein wie ein Gericht.

Jesu Tod am Kreuz
Gottes Wesen
1. Ein juristisches Bild für das Wesen Gottes ist Gnade
Wir werden nicht freigesprochen, weil keine Schuld nachgewiesen wurde , z.B. weil Du Dich als Christ so bemüht hast, sondern wir sind erwiesener Maßen schuldig und werden begnadigt,weil ein anderer bereits unsere Todesstrafe verbüsst hat. Gott tut es, weil er uns liebt...
2. Ein emotionales Bild für das Wesen Gottes ist Barmherzigkeit.
Gott wendet uns nicht sein Herz zu, weil wir so liebenswert sind, so hübsch und so reizvoll, sondern weil er barmherzig ist. So wie Du einem Obdachlosen nicht Geld gibst, weil er Tolles leistet ,sondern, weil sich dein Herz ihm zuwendet.
So ist Gott.. barmherzig und gnädig aus purer Liebe.
Dieses Geschenk kannst Du nur empfangen und nicht verdienen.
Jesus ist Deinen Tod gestorben, er ist Dein Deflektorschild in der Gegenwart Gottes. Durch seinen Tod allein kannst Du in die Gegenwort Gottes treten. Das musst Du im Glauben annehmen und Du wirst leben.
Luther hat gerungen "Wie finde ich einen gnädigen Gott" Ihm war klar, nicht durch den Erwerb von Ablaßbriefen, nicht durch ein klösterliches Leben.
Sola fidae, sola gratia, sola scriptae.

Allein aus Gnade ,allein durch Glaube, alleine die Schrift.... war die Antwort die ihm Paulus in die Bibel geschrieben hat.

I,m running the mercy seat.
Diese Wiederherstellung der Gemeinschaft mit Gott passiert aber nicht nur einmal, denn leider kann ich den alten Ralpf nicht 100 Prozent hinter mir lassen.
Diese Vergebung hält Gott immer wieder für mich bereit ...-l
Glaube ist nicht WISSEN um den Tod Jesu am Kreuz .
Glaube heisst diese VERGEBUNG täglich leben.
Auch nach 20-Jahren Christsein habe ich das bitter nötig.
I,m running the mercy seat.!